Israel und Ukraine, wie verbunden sind dir diesen Völkern? Dem ersten haben wir im zweiten Weltkrieg das Land zerstört und Menschen geraubt, die Vorfahren der Menschen in Israel haben wir das Leben genommen.
Jetzt brauchen und fordern diese Länder unsere Hilfe und wir gewähren sie.
Wir gewähren sie in der Hoffnung auf Frieden. Unsere eigene Geschichte lehrt, dass Waffen niemals in den Arsenalen bleiben, sondern, sobald eine Gelegenheit bietet, auch zum Einsatz kommen. Durch Waffen ist ein Frieden nicht zu bekommen.
Deutschland hatte zweimal die mächtigste Armee der Welt. Als sie eingesetzt wurden, löste dies eine weltweite Katastrophe aus. Am Ende war das Chagrinleder (Balsac) nur noch ein Fetzen. Karthago, war noch einmal dem Untergang entgangen. (Brecht).
Es zeigte sich auch hier: Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit (Lenin): Deutschland in seiner geopolitischen Situation ist nicht nur in der Lage einen Krieg zum „erfolgreichen“ Ende zu führen, sondern es ist im schlimmstenfalls, eben wegen dieser geografischen und politischen Gegebenheiten, auch nicht in der Lage, sich zu verteidigen, egal ob allein oder im Bündnis, ohne selbst unterzugehen.
Deutschland kann seinen Platz in der Welt nur durch friedfertiges Verhalten, durch Kooperation, und Solidarität sichern. Und Deutschland muss diese Position auch anderen Ländern und Völkern nah bringen. Völkern und Ländern, deren geopolitische Lage eine ähnliche ist. Auch Israel und die Ukraine gehören dazu.
Wir können nicht nur, sondern wir sind verpflichtet diesen Ländern die deutschen Erfahrungen zu vermitteln. Wir müssen ihnen in ihrer Not beistehen, aber gleichzeitig auch den einzig möglichen Weg aus der Not zeigen: Frieden. Das kann schmerzlich sein, war es auch für Deutschland, allein der Blick auf die Landkarte zeigt dies. Männer wie Konrad Adenauer, Walter Ulbricht und Willy Brandt u.a. hatten dies erkannt. Ihre auf Frieden mit den Nachbarländern gerichtete Politik hat diesen tatsächlich erhalten über eine Zeit, die es kriegsfrei in der deutschen Geschichte noch nicht gegeben hatte.
Nunmehr kommen wieder Stimmen hoch, die meinen, diese Lehren aus der Geschichte ignorieren zu können, die ernsthaft davon ausgehen, dass auf deutschem Boden kriegerische Handlungen erfolgen könnten. Welch eine Verirrung, welch eine Verlust an Realitätssinn.
Erstaunlicherweise regt sich gegen solche Gedanken wenig Widerstand. Viele Enkel und Urenkel der Generationen, die blumengeschmückt in den ersten Weltkrieg und singend in den zweiten Weltkrieg marschierten, wollen den Ernst der Situation nicht erkennen. Sie haben fast alle nur Frieden erlebt. In ihren Vorstellungen gibt es kein sie betreffendes Kriegsszenario.
Und nun müssen wir uns alle zum Fest des Friedens mit Kriegsgedanken befassen, und wir sollten es. Die Zeichen für 2024 bedeuten nichts Gutes. Wir alle erleben, wohin Krieg führt, zum Wohlstandsverlust, zu Einschränkungen des Staates Aufgaben für die Bürger zu erfüllen, Anstieg der Kriminalität, Verfall von Sitten und Zerfall von Familien und Gesellschaft.
Zunächst haben das die Benachteiligten, die Kranken, Armen, Alten, Pflegebedürftigen, die Menschen mit Behinderungen erfahren.
Seit geraumer Zeit spüren dies aber auch die Menschen, die im Vertrauen auf einer gut strukturierten Gemeinschaft des Solidarstaates täglich fleißig und engagiert ihre Aufgaben. erfüllen. Sie fühlen sich bedroht, wie noch nie in ihrem Leben.
Und sie haben oft die Verbindung zu ihrem Staat, zu ihren Politikern, die geschworen haben, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, verloren und erkennen keine Alternativen.
Wir als Sozialverband Deutschland - SoVD in Mecklenburg-Vorpommern sind das soziale Gewissen der Politik. Wir vertreten die Interessen der Benachteiligten, der Kranken, Armen, Alten, Pflegebedürftigen, der Menschen mit Behinderungen. Und so müssen wir, auch wenn wir keine Partei sind, Partei ergreifen für diese Menschen und uns gegen alles stellen, was deren Situation weiter verschlimmert.
Krieg, Kriegsvorbereitung, ideologische Aufrüstung all dies ist mit dem Selbstverständnis unseres Verbandes nicht vereinbar, deswegen lehnen wir es konsequent ab.
Wir fordern von der Regierung im Land und im Bund 2024 zu einem Jahr maximaler Friedensbemühungen und maximaler sozialer Anstrengungen werden zu lassen.
Die beiden großen Konflikte können nur diplomatisch gelöst werden. Dies zu erreichen, dazu ist Deutschland verpflichtet.
Der soziale Frieden in unserem Land, der Zusammenhalt unserer Gesellschaft und die Stabilität unserer freiheitlich demokratischen Ordnung sind nur zu bewahren bzw. zu stabilisieren, wenn wir denen helfen, die Hilfe brauchen und wenn wir alle animieren, dazu ihren Beitrag zu leisten die dazu in der Lage sind. Jeder muss seinen Beitrag leisten, für jeden gibt es Aufgaben, die er erfüllen kann, keiner hat das recht sich wegzuducken.
Unserer Sozialverband Deutschland in Mecklenburg-Vorpommern war sich dieser Aufgabe immer bewusst, hat sie angenommen und wird seine Arbeit auch künftig in diesem Sinne weiterführen und intensivieren.
Liebe Freundinnen und Freunde,
Optimismus braucht eine feste Basis. Der Boden, auf dem wir uns alle zum Jahreswechsel 2023/2024 bewegen, schwankt nicht nur auf Island.
Unberechtigten Optimismus möchte ich nicht verbreiten, das kommende Jahr wird von uns allen sehr viel verlangen. Aber die Hoffnung möchte ich Ihnen vermitteln, dass wir diese schwierige Zeit durch gemeinsames Handeln meistern werden. Jeder ist aufgerufen, jeder soll in der ersten Reihe stehen, jeder soll den Mut haben sich einzubringen in die Arbeit für und in die Diskussion um die Zukunft unserer Gesellschaft.
Dafür wünsche ich Ihnen Kraft, Gesundheit, Unterstützung durch Familie, Freunde und Gleichgesinnte.
Ihr
Dr. med. Helmold Seidlein
SoVD – Landesvorsitzender Mecklenburg-Vorpommern