Den Anstieg der Energiekosten bekamen die Menschen in Deutschland bisher noch nicht in vollem Umfang zu spüren. Mit dem Beginn der Heizperiode sowie durch höhere Vorauszahlungen bei Gas und Strom wird sich das jedoch ändern. Expert*innen warnen, dass vor allem Rentner*innen und Geringverdienende betroffen sein werden. SoVD-Präsident Adolf Bauer forderte daher nicht nur schnelle und konkrete Entlastungen, sondern wies die Bundesregierung auch auf das Gebot der sozialen Gerechtigkeit hin.
Große Probleme bei kleiner Rente
Die Preise für Gas haben sich im Lauf der letzten Monate massiv erhöht – und sie steigen weiter. Hinzu kommt nun noch eine vom Verbrauch abhängige Gasumlage. Ebenfalls deutlich gestiegen sind die Ausgaben für Lebensmittel und Strom, Wie sehr das viele Menschen in Deutschland verunsichert, zeigt sich immer häufiger auch in den Sozialberatungsstellen des SoVD.
Die größten Probleme haben nicht so sehr Personen, die Hartz IV oder Sozialhilfe erhalten. Sie können höhere Heizkosten in der Regel beim Jobcenter oder beim Sozialamt geltend machen. Bei Menschen, die nicht im Leistungsbezug sind, sieht das anders aus. So liegen etwa kleine Renten oft nur einige Euro über dem Sozialhilfeniveau.
Adolf Bauer: Menschen mit wenig Einkommen entlasten
Wie sehr es Betroffene schmerzt, dass ausgerechnet sie von der Energiepreispauschale ausgenommen wurden, macht unter anderem die Zuschrift von SoVD-Mitglied Hans-Dieter K. (Hameln) deutlich: Wir, ein Rentnerehepaar von 82 Jahren, konnten uns im Laufe unseres Lebens keine Reichtümer erwerben. Mit unserer Rente kommen wir einigermaßen gut über die Runden. Nun aber kommen die immensen Energiekostensteigerungen auf uns zu. Es ist eine Frage der Zeit, bis unsere Ersparnisse aufgebraucht sind. Warum erhalten wir Rentner die geplante Heizkostenzulage nicht?
Der SoVD stellte der Politik bereits mehrfach die gleiche Frage. Mit Nachdruck forderte Verbandspräsident Adolf Bauer, die Energiepreispauschale auch an Rentenbeziehende auszuzahlen. Bauer weiß um die finanzielle Not nicht zuletzt der SoVD-Mitglieder. Er bekräftigte, dass an der Entlastung von Menschen mit geringem Einkommen kein Weg vorbeiführe.
Verärgert zeigte sich der SoVD-Präsident angesichts der von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgestellten Steuerpläne. Ein Entlastungspaket, von dem in weiten Teilen auch Personen mit hohem Einkommen profitieren, bezeichnete Adolf Bauer als einen „Schlag ins Gesicht“ für Rentner*innen und Geringverdienende.
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Wir möchten gerne etwas über Ihre Situation angesichts hoher Energiekosten erfahren, um darüber in der SoVD-Zeitung berichten zu können. Schreiben Sie per E-Mail an: redaktion(at)sovd.de oder per Post an: SoVD, Redaktion „Soziales im Blick“, Stralauer Straße 63, 10179 Berlin.