Der Klimawandel ist selbstverständlich nicht allein eine Folge der vom Menschen verursachten Umweltveränderungen. In allererster Linie erleben wir den Beginn einer neuen erdgeschichtlichen Epoche, wie es seit dem Entstehen der Erde schon vielfach so war.
Einen wesentlichen Unterschied gibt es, nun leben auf der Erde das erste Mal Lebewesen, die die Ursache des Klimawandels erforschen und somit auch Möglichkeiten entwickeln können und müssen, bei Strafe der Vernichtung der Menschheit, und daraus abgeleitet Maßnahmen einleiten können, um trotz des Klimawandels weiterhin auf der Erde leben zu können. Den meisten Lebewesen, vor dem Menschen, ist dies nicht gelungen.
Der menschgemachte Anteil an diesem Klimawandel, ein kleiner aber eben wichtiger, keinesfalls zu vernachlässigender, muss minimiert bzw. beseitigt werden. Zuvorderst heißt dies, die Übervölkerung der Erde muss gestoppt werden. Kriege sind die größten Klimakiller, sie müssen beendet werden.
Der Erdressourcenverbrauch durch die Menschen muss zurückgedrängt werden, was aber nur bei Erfüllung der Forderung nach Ende des ungebremsten Bevölkerungswachstums möglich scheint.
Die Menschen haben sich an einen stetigen Fortschritt gewöhnt, der nur möglich war und ist durch Umwandlung erdgebundener Ressourcen in Energie mit negativem Einfluss auf die natürliche Umwelt, auf Wasser, Luft usw.
Es sind alle Maßnahmen zu begrüßen, die realistischerweise möglich sind, um diese menschgemachten Änderungen des Klimas zu minimieren. Natürlich können wir in Deutschland mit einem Prozent der Weltbevölkerung da beispielhaft vorangehen. Wenn allerdings die Mehrheit dieses einen Prozentes diese Maßnahmen nicht mitträgt und dies dann medienwirksam auf der Welt verbreitet wird, ist eine Beispielwirkung von vornherein ausgeschlossen.
Alle Menschen in Deutschland müssen in die Bemühungen des Klimaschutzes einbezogen werden. Sie müssen den Klimaschutz wollen. Zwang hat noch niemals aus einem Wunsch ein Wollen gemacht, sondern zumeist das Gegenteil bewirkt. Insofern muss für alle geplanten Klimaschutzmaßnahmen ein landesweiter Dialog erfolgen. Ideologisch begründete, per Gesetz durchgesetzte Regulierungen werden versagen. Und, selbstverständlich dürfen solche Maßnahmen nicht eine solche soziale Belastung sein, die Menschen dazu zwingt, sie abzulehnen, weil sie um sich, ihre Familie, ihre Arbeit, ihre Existenz fürchten müssen.
Um möglichst viele Menschen für klimaschützende Maßnahmen zu gewinnen, darf aber der oben erwähnte periodische Erdepochenwandel nicht vergessen oder geleugnet werden. Es muss deutlich gemacht werden, dass alles, aber auch alles getan wird, Vorbereitungen zu treffen für den Fall, dass sich dieser Epochenwandel zum Menschheitsvernichter entwickelt. Es gilt, nun endlich klar zu sagen: der Klimawandel ist nicht aufzuhalten. Aber, es werden alle nur erdenkliche Maßnahmen ergriffen, damit die Menschen mit dem Klimawandel leben und ihn, hoffentlich, auch überleben können.
Der SoVD in Mecklenburg–Vorpommern fordert:
- Eine klimagerechte Bevölkerungspolitik
- Klimaschutz als Bildungselement in allen Lebensaltern
- Staatliche Programme und Unterstützungen zur individuellen Realisierung von Klimaschutzmaßnahmen
- Forschungsprogramme zur Frage, wie können die Menschen mit dem Klimawandel leben, und staatliche Maßnahmen diese Forschungsergebnisse praxiswirksam werden zu lassen.
Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist gesamtgesellschaftlich zu erfüllen.Dies wird nur möglich sein, wenn die soziale Stabilität unseres demokratischen solidarischen Gemeinwesens nicht gefährdet wird. Dies ist beim vorgelegten Gesetzesentwurf nicht der Fall. Es wird fabuliert von breiten und von schmalen Schultern, allerdings von Menschen, auf deren Schultern überhaupt nichts lastet und wohl auch nie lasten wird.
Der SoVD lehnt solche Einzelmaßnahmen ab. Bei der großen Bedrohung, die im Klimawandel liegt, besteht die Notwendigkeit eines Runden Tisches. Es besteht die Notwendigkeit der Einrichtung eines technischen Expertenrates in einem Ministerium für Klima.
Lassen wir uns nicht alle in eine Sackgasse drängen. Sehen wir den Realitäten ins Auge. Jede einzelne Klimaschutzmaßnahme ist wichtig. Wir alle müssen unsere Leben überprüfen zur Beantwortung der Frage, welchen ökologischen Fußabdruck hinterlasse ich und wie kann ich ihn verkleinern.
Die große Lösung fordern wir aber von den fachlich dafür zuständigen Gremien des Staates, der Forschung, der Wissenschaft, der Bildung und Erziehung und vor allen Dingen der Industrie.
Ein Gesamtprogramm, wissenschaftlich begründet, einsichtig für jedermann und mit aushaltbaren persönlichen Belastungen verbunden, wird breite Zustimmung erhalten. Die jetzige Kein-Klein-Hektik, wenig geprägt von Sachverständnis, kann diese Zustimmung, auch unsere Zustimmung, nicht bekommen.
Der SoVD in Mecklenburg-Vorpommern wird auch in Erfüllung des Auftrages der Landesverbandstagung im Mai 2023 mit der Landesregierung in Kontakt treten, um seine Vorstellung eines runden Klimatisches und eines Ministerium für Klima zu diskutieren.
Dr. med. Helmhold Seidlein
SoVD - Landesvorsitzender Mecklenburg-Vorpommern