Vielen Menschen ist dies bewusst. Vorweihnachtsfreude ist nur wenig zu finden. Viele Fenster, in denen in den vergangenen Jahren in den Dezemberwochen bunte Lichter leuchteten, sind in diesem Jahr dunkel. Einkaufszentren, früher Tempel der Verschwendung, aber auch der Freude, Platz zum Einstimmen auf das höchste Fest des Jahres, sind durch die ganze Woche im Schlummerstatus, wie sonst nur am Montagvormittag. Ja, es ist still, erschreckend ruhig. Die in den früheren Adventswochen oft als nervtötend eingestufte Berieselung mit Weihnachtsmusik findet nicht statt. Man stellt sich unwillkürlich vor, so ist es jetzt wahrscheinlich in den Kriegsgebieten. Oder ist das schon die Umsetzung der Gedanken eines Ministers, der über Menschen und Waffen in Deutschland gebietet, oder Folge einer den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger entrückten Politik?
Dieses Weihnachten ist anders, nicht nur weil die Zeit der Vorbereitung um eine Woche kürzer ist. Nicht nur, weil die sinkende Bereitschaft der Menschen beklagt wird, denen zu geben, die wenig oder zu wenig haben. Nicht nur, weil täglich ganz andere Botschaften als die der Weihnacht mit ihrer Hoffnung verkündet werden und täglich neue gesellschaftliche Strangulierungen als notwendig, wichtig, unerlässlich, für unser Land verpflichtend…. verkündet werden.
In der verbleibenden Woche bis zum 24. Dezember wollen wir dennoch versuchen, uns dem eigentlichen Inhalt dieses Festes anzunähern, gemeinsam mit allen Menschen, die in unserem Land leben und unterschiedliche Beziehungen zum Weihnachtsfest haben. Zeigen wir Ihnen, dass dieses Fest eine Feier der Hoffnung ist, eine Hoffnung, aus der Kraft für die Zukunft entstehen kann. Und zeigen wir ihnen allen, es geht um den Frieden für alle Menschen.
Der Sozialverband Deutschland in Mecklenburg–Vorpommern wird in der Vorweihnachtswoche an vielen Orten im Land seine Basisaufgaben erfüllen, Menschen in die Gemeinschaft holen, die gerade in der Advents- und Weihnachtszeit ihre Einsamkeit besonders stark und quälend empfinden. Er wird sich mit den sozialen Auswirkungen der Regierungsvorhaben zur Krisenbewältigung befassen und Wege diskutieren, Folgen handwerklicher Ungeschicklichkeiten bei der Lenkung unseres Gemeinwesens abzufedern.
Ihnen allen eine gute dritte Adventswoche.
Ihr
Dr. med. Helmhold Seidlein
SoVD – Landesvorsitzender Mecklenburg-Vorpommern